Die gegenwärtige Krise hat einige totgeglaubte Haushaltstechniken unerwartet wieder aufleben lassen. Unter anderem ist das Selberstricken von Socken wieder total in. Doch wer einmal damit angefangen hat, kann selten wieder aufhören – aus gutem Grund.
Wie kann man Socken selber stricken?
Socken sind aus zweierlei Gründen ein beliebtes Strickmuster. Einerseits kann so gut wie jeder Socken gebrauchen, sie gehen schnell kaputt und sind auch für andere ein ideales Geschenk. Darüber hinaus folgen Socken einem recht einfachen Schnittmuster, das auch Anfänger des Strickens schnell erlernen können. Die Lernkurve ist beim Stricken enorm steil, deswegen fangen viele Menschen mit einfachen Mustern wie Socken an und bekommen dann Lust auf neue, kompliziertere Schnitte.
Das A und O für die erste erfolgreich selbstgestrickte Socke ist das richtige Garn. Ganz hervorragende Sockenwolle in unterschiedlichen Farben findet man aber nur beim Fachmann. Keinesfalls sollte man diese Garne einfach im Supermarkt oder in der Drogerie um die Ecke kaufen. Erstens ist dort die Auswahl an Farben meist sehr begrenzt und zweitens sind die Garne leider häufig von minderwertiger Qualität. Gerade für Anfänger ist es jedoch wichtig, dass der Strickfaden gut greifbar ist und nicht reißt. Das reduziert die Frustration beim Erlernen der Bewegungsabläufe.
Das Erlernen des Strickens ist relativ einfach. Am schnellsten funktioniert es natürlich, wenn man jemanden hat, der es einem beibringen kann. Es kommt vor allem darauf an, bestimmte Bewegungen zu verinnerlichen. Für einige Menschen klappt das am besten, wenn sie es sich von jemand anderem abgucken können. Auch Videos sind hierfür gut geeignet. Wieder andere können das Stricken aber auch ganz klassisch per Anleitung erlernen, etwa aus einem Buch. Für aufwändige Strickmuster braucht es eine gute Vorstellungskraft. Die wächst aber relativ schnell, sobald die ersten selbst gestrickten Textilien gelungen sind.
Ist Stricken ein vorübergehender Trend?
Zweifellos ist der gegenwärtige Hype um das Stricken der Pandemie geschuldet. Es könnte aber gut sein, dass der Trend bleibt. Schon länger sind viele Menschen unzufrieden mit der Art und Weise, wie die Textilbranche arbeitet. Schlechte Arbeitsbedingungen und mäßige Qualität bei den bezahlbaren Artikeln sorgen dafür, dass so mancher nur noch mit Bauchschmerzen shoppen kann. Selber stricken ist wie selber kochen: Hier weiß man zumindest zu großen Teilen, wie viel Arbeit in der Ware steckt und wer sie vollbracht hat.
Selbst gestrickte Textilien haben einen individuellen Charme und geben nicht nur denjenigen, die sie hergestellt haben, ein gutes Gewissen. Wer richtig gut stricken kann, ist zudem in der Lage, Textilien maßzuschneidern – für sich und für Freunde, Bekannte oder Verwandte. Dieser Trend wird auch nach dieser Krise noch bleiben. Und das ist auch gut so.